Leider kommt es auch in Passau und Umgebung immer wieder zu sogenannten Großschadenslagen. Dies sind Ereignisse, die die regulären Kapazitäten des Sanitäts- und Rettungsdienstes bei weitem sprengen. Prominente Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit sind das Jahrtausendhochwasser im Juni 2013 und die Flüchtlingskrise. Immer dann – und wenn der Katastrophenalarm ausgelöst wird (K-Fall) – kommen unsere Schnelleinsatzgruppen (SEG) zum Einsatz, denn bei Katastrophen oder Großschadensereignissen sind viele Helfende gefordert: Polizei, Feuerwehr, THW, Behörden und auch das Bayerische Rote Kreuz. Sie sichern, bergen und wenden Gefahren für Bevölkerung und Umwelt ab. Unsere Aufgabe in der Katastrophenhilfe ist es, uns um die betroffenen Menschen zu kümmern. Wir vom Roten Kreuz helfen bei Verletzungen oder Krankheiten, bieten psychosozialen Beistand an, sichern die Versorgung und kümmern uns um den Aufbau von Notunterkünften und vieles mehr. Im Bereich des Katastrophenschutzes arbeitet der Kreisverband Passau eng mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zusammen.

Wir können in kürzester Zeit in Zusammenarbeit mit weiteren Rot-Kreuz-Bereitschaften und anderen Hilfsorganisationen Stützpunkte zur Versorgung einer Vielzahl von Verletzten aufbauen und einrichten. Auch Notunterkünfte und Wasseraufbereitungsanlagen können in kürzester Zeit mit der Hilfe des Roten Kreuzes aufgebaut und betrieben werden. Unterstützung bei der Versorgung von unverletzten Betroffenen erhalten wir von unseren Betreuungseinheiten, die sich der psychischen und körperlichen Bedürfnisse, wie Essen und Trinken, Bekleidung, Wärme und Zuspruch, annehmen.

Die Schnelleinsatzgruppe Behandlung unterstützt die rettungsdienstliche Versorgung bei einer Vielzahl von Verletzten und Kranken. Sie gliedert sich in zwei Sanitätstrupps, einen Gerätewagen Sanität und einen Mannschaftstransportwagen. Die Schnelleinsatzgruppe Behandlung führt dringend benötigtes medizinisches Material sowie Zelte, Tragen, Decken, Infusionen, Sauerstoffgeräte, Verbandstoffe usw. an die Einsatzstelle und unterstützt den Rettungsdienst bei der Versorgung von bis zu 25 Verletzten pro Stunde.

Bei Großschadensereignissen und Katastrophen übernimmt die Fachgruppe Logistik einen wichtigen Teil im Einsatz.

Die Logistikgruppe agiert nicht nur im Landkreis Passau, sondern kann auch bei überregionalen Einsätzen mitwirken. Sie unterstützen logistisch die eingesetzten Einheiten, sowie die Berg- und Wasserrettung in Niederbayern. Mit ihren Fachausbildungen, unter anderem in Technik und Sicherheit, stellt die Gruppe einen wichtigen Teil im Einsatz dar. Die Aufgaben der Logistikgruppe im Einzelnen sind:

  • Nachschub von Material und Gütern
  • Aufbereitung von Einsatzmaterial
  • Dokomentation von Einsatzmaterial und Verbrauchsgütern

Zur Verfügung steht ihnen dabei ein geländegängiger LKW der Marke MAN mit einigen technischen Raffinessen. Fragen Sie doch mal nach!